Alleando – Collage der Künste zum Jahreswechsel
Malerei, Skulptur, Objekte, Fotografie
Ausstellungsdauer: 09.12 - 27.01.2019
Die Tradition einer umfassenden Präsentation des Galerieprogramms als Gegenüberstellung verschiedener Kunstgattungen pflegen wir seit der Galeriegründung. Auch die diesjährige Kollektivausstellung zeigt aktuelle künstlerische Beiträge im verbindenden (ital. alleando) Miteinander von gemeinsamen und polarisierenden Strategien – eine facettenreiche Collage der Künste. Erneut vermag die über alle Etagen des Galeriehausesreichende Präsentation in Zusammenkunft mit Werken international renommierter Gastkünstler reizvolle Begegnungen herbeizuführen.
Sebastian Heiner komponiert seine strahlenden Bildwelten wie eine konzertant choreographierte Aufführung farbig lodernder Explosionen. Die energiegeladenen, stürmisch aufgerissenen Pinselspuren entstehen im intuitiven Zusammenspiel von Malgestus und Performance, sie werden von gesprayten Street-Art-Motiven ergänzt. Die vor dem Auge tanzenden, dreidimensionalen Farbschichten, die aus der Tiefe heraus leuchten, ziehen den Betrachter tief in das Bildgeschehen hinein.
Dieser prozessualen Arbeit tritt Richard Schurs konzeptuelle Farbfeldmalerei zur Seite. Seine Werke thematisieren die räumliche Dynamik von Farbnuancen, Textur und Form. Mit zumeist rechteckigen, einander überlagernden Flächen konstruiert der Künstler syntaktische Bildarchitekturen, deren polychrome Komposition die Zweidimensionalität der Leinwand scheinbar überwindet. Mit ihrer hellen, oft von Pastelltönen durchwirkten Palette vermitteln sie ein Gefühl von Leichtigkeit und Unbeschwertheit.
Bodo Korsigs durchbrochene Reliefs aus Stahl führen Zeichnung und Skulptur zusammen. Mit der Entschiedenheit grafischer Linienführung treten die in abstrahierten, scherenschnittartigen Bildzeichen als klar umrissene, schwarz glänzende Silhouetten auf, die an biomorphe, molekulare oder neuronale Strukturen denken lassen – zugleich erscheinen sie als fragile, ambivalente Chiffren. Indem er Elemente der Ornamentik, Werbung und aktuellen Kommunikation verbindet, entwirft der Künstler ein organoides Formenrepertoire von irritierender Doppeldeutigkeit.
Zu den bevorzugten Werkstoffen des Holzbildhauers Stephan Wurmer gehören Pappel, Weide, Linde, aber auch Birke, Lärche, Mooreiche und Zeder. Mit Kettensägen und Stemmeisen gestaltet er die äußeren Dimensionen seiner Skulpturen ebenso wie profunde Einschnitte, die den Blick ins Innere der Körper lenken. Sie basieren auf geometrischen Grundformen, die im Spannungsfeld von Offen- und Geschlossenheit zu einer Symbiose sowohl konstruktiver als auch natürlicher Ordnungsprinzipien führen.
Presse
-
Kreiszeitung, 19.12.2018
Alleando in der Galerie Unger - Eine Collage zum Jahreswechsel
Zum Jahreswechsel präsentiert die Bremer Galeristin Corona Unger in ihren Räumen wieder ihren um diese Jahreszeit schon traditionellen Querschnitt durch das Galerieprogramm - als Gegenüberstellung verschiedener Kunstgattungen.
ganzer Artikel als PDF