Frank Zucht thematisiert das Verhältnis von Betrachter und Landschaft im Spannungsfeld von sinnlicher Unmittelbarkeit und abstrahierender Distanz. Gerade das Meer setzt er als sublimes, die Seherfahrung übersteigendes Motiv ins Bild – ein seit der Romantik gebrauchtes Mittel, um nicht nur die äußere Schönheit von Weite und Himmel darzustellen, sondern auch die Verkörperung innerer Bewegung. Mit reicher Palette und rauen, z.T. aufgebrochenen Oberflächen gestaltet Frank Zucht in atmosphärischer Dichte die wechselnde Dramaturgie des Lichts, Unruhen des Windes oder wandernde Wolkenberge. Aus diesem konzentrierten Motivkreis schöpft er immer neue Ableitungen, die von stillen Gewässern, luftigen Heide- und Graslandschaften bis hin zu Meerstücken mit dunklen, apokalyptischen Wetterlagen reichen. Sie können als variable Seelenzustände und Spiegelungen des Unbewussten interpretiert werden durch die Kombination mit schillernden Wasseroberflächen oder gefrorenen Seen, während lautlos gleitende Vögel und einsam treibende Boote als Leitmotive eines Übergangs erscheinen. Solche zunächst idyllischen, aber auch bedrohlich zwischen Nebelschleiern und den Untiefen des Meeres aufgeladenen Erscheinungen wandeln Frank Zuchts Gemälde zu Epiphanien realer Bilder, Träume und Fantasien.
Frank Zucht, geb. 1961 in Wendeburg, studierte 1987-1994 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe (bei Horst Antes) und an der University of South Australia in Adelaide / AUS. Nach dem Kunstpreis der Stadt Kirn (2002) und dem 1. Preis im künstlerischen Realisierungswettbewerb der Martin Luther Universität, Halle-Wittenberg (2003) erhielt er 2014 den Kulturstern des Jahres der Neuen Westfälischen und der Lippischen Landeszeitung für besondere kulturelle Leistungen. Seine Werke wurden u. a. in der Kunsthalle Zellingen (2012), im Bamberger Kunstverein (2010), Ruppiner Kunstverein (2009) und im Kunstraum 12, Ettlingen gezeigt sowie von den Galerien arsprototo, Erlangen, Elisabeth Schwarz, Berlin, Grabenheinrich in Gütersloh und Dr. Erdel, Regensburg.
Veranstaltungen
Sonntag, 15.02.2015, 15.00 Uhr "Singendes Blau" – "Die Unordnung der Menschen gehört zur Ordnung der Welt" – Gedichte von Hans Arp und Jacques Prévert, ausgewählt und vorgetragen von Ekkehard Neumann
Donnerstag, 26.02.2015, 18.00 – 22.00 Uhr Apéro/l'Art - Katalogpräsentation Frank Zucht und Aperitif
Sonntag, 15.03.2015, 15.00 Uhr Finissage der Ausstellung
Presse
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Weser Kurier, 12. Februar 2015
Wolken und unwirkliches Licht. Der Berliner Frank Zucht zeigt seine Bilder in der Galerie Corona Unger Wer die Treppe hinaufgestiegen ist und in den ersten Ausstellungsraum der Galerie Corona Unger tritt, stutzt erst einmal angesichts der beiden tief dunkelblauen, unruhiger Bilder, die ihn empfangen. Ist es Himmel? Ist es Meer? ... Wenn sich der Betrachter umdreht, sieht er sich einer ganz anderen Situation gegenüber: dunkles, ruhiger Wasser, ein kleines rotes Boot, im Hintergrund eine hellere Fläche – eine Insel? Darüber öffnet sich der Himmel hell und fast vielversprechend. ganzer Artikel als PDF -
Kreiszeitung, 30.01.2015
Die Fee und die Sünden „Hinter dichten Wolkenfeldern“ – ein weiteres Wetter-Thema? Nein, der Titel einer neuen Ausstellung in der Schwachhauser Galerie von Corona Unger. „Hinter dichten Wolkenfeldern“ – unter eben diesem Titel präsentiert Corona Unger in ihrer Galerie Malerei des Künstlers Frank Zucht. ganzer Artikel als PDF