Christofer Kochs setzt sich mit durchbrochenen Körpern auseinander, die er mit der Kettensäge aus dem Holzblock schneidet. Bis zur Zeichenhaftigkeit stilisiert, markieren sie den Grenzbereich von Abstraktion und Figuration. Kennzeichnend für seine Skulpturen ist ihre offene, scheinbar fragmentarisch belassene Struktur. Indem der Bildhauer das Betrachterauge über wechselnde Ansichten und differenzierte Blickachsen von außen nach innen und zurück führt, thematisiert er das menschliche Verlangen nach Erkenntnis. Der neugierige Blick ins Innere markiert den erregenden Moment der Ergründung von Verborgenem und Unbekanntem.
Mit einer subtilen farbigen Behandlung der Oberflächen betont Christofer Kochs sowohl das Monumentale seiner lang gestreckten Bodenfiguren als auch das Filigrane der feingliedrigen, arabeskenhaft verschlungenen Reliefs. Ihnen stellt der Künstler eine thematisch verwandte Werkgruppe von Gemälden sowie einen Zyklus zarter Zeichnungen gegenüber.
Christofer Kochs, geb. 1969 in Osnabrück, lebt und arbeitet in Augsburg. Er studierte von 1992 bis 1996 an der Akademie der Künste, München. 1995 erhielt er in Kronach den Lucas-Cranach-Förderpreis, 1996 in München den Böhmlerpreis und 2000 in Bobingen den 1. Preis des Kunstvereins. 2000-2003 lehrte er Lithografie an der FH Augsburg, 2007 folgten weitere Lehraufträge an der Universität Dortmund sowie der Alanus Hochschule, Bonn. Regelmäßige Ausstellungen dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit.
Veranstaltungen:
Sonntag, 3. Juni 2012, offene Galerie
11.00 bis 13.00 Uhr Galeriebrunch
14.00 Uhr Lesung „Was, wenn Verwandlung nicht...“
Wolfgang Klose liest und rezitiert aus Rainer Maria Rilkes „Duineser Elegien“
ab 16.00 Uhr Galeriegespräch zum Thema „Skulptur und Malerei. Künstlerische Techniken im Vergleich”
Sonnabend, 23. Juni 2012, 11 bis 14 Uhr
Finissage
Presse
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Weserkurier, 18. Mai 2012, Stadtteilkurier
Christofer Kochs zeigt Skulpturen und Bilder in der Galerie Corona Unger. Mit einer Kettensäge arbeitet der Augsburger Künstler Christofer Kochs. Mit einem dünnen Pinsel auch. Seine Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen loten den Grenzbereich zwischen Abstraktion und Figuration aus. In der Galerie Corona Unger sind die Werke einander gegenübergestellt. ganzer Artikel als PDF -
Weserkurier, 5. Juni 2012, Feuilleton
Präzise mit der Kettensäge. Die Skulpturen von Christofer Kochs sind ein Angebot zum Dialog. Nicht herausfordernd, nicht provozierend, eher zurückhaltend. Geduldig warten „Zwillige“ und „Seismographen“ auf ihr Gegenüber. Wer den Gesprächsfaden aber auffängt, der taucht ein in ästhetische Fragen nach Figur und Abstraktion, in psychische Konstellationen von Verletzung und Entblößung. ganzer Artikel als PDF