Invernale – Eine Collage der Künste
Malerei, Skulptur, Objekte und Fotografie
Ausstellungsdauer: 06.12 - 21.03.2021
Im Miteinander vielfältiger Genres und ausgefeilter Techniken setzen wir die Tradition einer umfangreichen Präsentation zum Jahreswechsel fort – dabei treten neue Werke aus den Ateliers unserer Galeriekünstler in einen inspirierenden Dialog mit den diesjährigen Gastkünstlern.
Rüdiger Seidts Stahlskulpturen zeichnen sich durch eine klare, nahezu graphische Formensprache aus, die Reduktion und Präzision im spannungsvollen Zusammenspiel einer den Raum ergreifenden Dynamik vereint. Sie basieren auf geometrischen Grundformen, v. a. auf Variationen des Tetraeders, dessen vierteilige Struktur der Bildhauer facettenreich biegt, dreht, staucht oder streckt und zu eleganten Schwüngen neu komponiert. Wie abstrahiert-verkürzte Zeichen stehen seine plastischen Werke in innerer Verbindung zueinander – ihre gewölbten, sich linear verjüngenden Flächen lenken den Blick auf formal korrespondierende Elemente von ebenso anmutiger Balance und Offenheit.
Christoph Dahlhausen verwendet ausschließlich industriell gefertigte, funktionale Materialien – wie z. B. Filterlinsen, die er in seiner Werkgruppe "Small Windows" zu polychromen Wandobjekten zusammensetzt. "Dabei agiert der Künstler in all seinen Arbeiten nicht als Demiurg, sondern als Arrangeur, als Regisseur, der allein durch die Situationen, die Konstellationen, die er herstellt, das Ungesehene im Gesehenen sichtbar macht, und dadurch auch die Wahrnehmung selbst zu einem immer wieder neuen Abenteuer werden lässt."
Ihnen treten Claus Hammers mannigfaltige Farbklänge zur Seite, deren taktile Gestik und Expressivität in vielschichtigen Kompositionen verschmelzen. Ihre helle, von Pastelltönen durchwirkte Palette kontrastiert der Künstler mit dunklen Passagen, wobei der Bildraum zunehmend an Bestimmtheit verliert. Er entwickelt eine ausschwingende Strichführung mit pastosen Akzenten. Breite Pinselspuren rhythmisieren die Farbfläche, während Momente von Licht und Dunkel, Bewegung und Stille, Nähe und Distanz im Gleichgewicht bleiben. Sie lassen ein changierendes, landschaftlich-kosmisches Gefüge entstehen.