Holger Fitterer malt mit einem breiten Pinsel, dessen sanfte Spuren in lasierend zarten, aber auch dichten Farbbahnen neben- und übereinander liegen im Miteinander von emotionalen Gesten und geschmeidigen Raumgebilden. Die ruhigen, gestischen Flächen definieren die Tiefendimension der Gemälde, indem sie eine Illusion von Zwischenräumen und Durchblicken schaffen. Sie lassen das Auge sowohl in ihren Gestaltungsprozess als auch das Bildgeschehen unmittelbar eintreten.
Rosali Schweizers filigrane Konstruktionen setzt bereits ein leichter Luftzug in Bewegung. Lautlos schwebende Elemente aus farbintensivem Acrylglas scheinen vom Gewicht der Schwerkraft befreit. In grazilen Rhythmen erobern sie den Raum und erzeugen – mit dem Licht nahezu tanzend – immer neue Formationen sowie farbig leuchtende Reflexe. Auf diese Weise verbinden die ausbalanciert choreographierten Werke Mobilität, Leichtigkeit, Poesie und Heiterkeit.
Lev Khesin arbeitet im Bereich der konzeptionellen Farbmalerei. Für seine oszillierenden, aus vielen Schichten aufgebauten Werkschöpfungen verwendet er Silikon und Pigmente, die er verschiedenartig bindet und mit z. T. überraschenden Bildelementen kombiniert. Ein Sog transluzider Farbeindrücke führt das Auge in changierende Untiefen. Zugleich lässt die widerständige, mit Rakeln aufgetragene Farbe bewegte Oberflächen und fließende Bildränder entstehen, die eine eigene Haptik entwickeln.
Christiane Grimms Bildobjekte stehen in der Tradition der optisch-kinetischen Kunst. Sie erkunden die Interaktion von Farbe, Form und Licht. Im Zusammenspiel verschiedener collagierter Materialebenen und einer in Abstand davor gesetzten Acrylglasscheibe, die den Blick eindringen lässt oder bremst, hinterfragt Christiane Grimm die Perzeptionsgewohnheiten des Betrachters, dessen Position und Bewegung im Raum selbst ein facettenreiches, dreidimensionalen Seherlebnis auslöst.
Ausgangspunkt für Robert Krainhöfners Skulpturen bilden einfache geometrische Formen, die der Bildhauer auf der Drehbank formt, aus der Fläche schneidet oder faltet, und anschließend aus versetzten Elementen neu zusammenfügt. Je nach Blickrichtung eröffnen seine Werke dem Auge variable plastische Dimensionen. Im Vordergrund von Robert Krainhöfners künstlerischem Schaffen stehen die vielfältigen Zusammenhänge von Fläche und Raum sowie eine "Annäherung an das nichtsichtbare Wesen der Geometrie".
Thomas Röthels "Stahldrehungen" besitzen eine für das harte Material ungewöhnliche Geschmeidigkeit und Eleganz. Dieser variantenreiche Skulpturentyp besteht aus ein- oder mehrlagigen Stahlplatten, die im mittleren Bereich Quereinschnitte erhalten und im Feuer bis zur Glut erhitzt werden. Die anschließend auseinander gezogene und gedrehte Partie verleiht der zuvor geschlossenen Mitte des Stahlblocks eine offene, nahezu kalligrafische Dynamik.