Vielfältige "Drehmomente" charakterisieren Thomas Röthels Oeuvre. Seine Stahldrehungen besitzen eine für das harte Material ungewöhnliche Geschmeidigkeit und Eleganz. Dieser variantenreiche Skulpturentyp besteht aus ein- oder mehrlagigen Stahlplatten, die im mittleren Bereich Quereinschnitte erhalten und anschließend im Feuer bis zur Glut erhitzt werden. Mit gewaltigen Kräften zieht der Bildhauer die obere und untere Partie auseinander und sie – häufig weit mehr als 360°. Durch diese Bewegung wirkt die Mitte des Stahlblocks nun offen, und die Verletzlichkeit des schweren, widerstandfähigen Werkstoffs wird hinterfragt. Die verbliebenen massiven Elemente flankieren das Zentrum der "Drehungen", womit der Künstler die aufgeworfenen Linien beruhigt und ordnet.
Die Ausstellung vereint monumentale Arbeiten mit charakteristisch rostroter Patina und kleinere, rußschwarze Drehungen in einem abwechslungsreichen Parcours. Neben diesen sich vertikal entfaltenden Skulpturen werden auch geschwungene liegende oder kraftvoll aufgebrochene Körper präsentiert. Ihnen stehen, als weitere Werkgruppen des Künstlers, Papierprägearbeiten zur Seite, deren helle Leichtigkeit eine lichte Ergänzung zum massiven Stahl bildet.
Thomas Röthel, geb. 1969 in Ansbach, studierte von 1992 bis 1998 an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg. Seine Werke wurden mehrfach im Landschaftspark auf der Insel Mainau, der Schweizer Triennale der Skulptur, Bad Ragaz / CH und Gut Hohen Luckow gezeigt, außerdem u. a. im Außenbereich der Kunsthalle Rostock, Ludwig Doerfler Museum, Schillingsfürst, im Münster Heilsbronn, Fritz Winter-Atelier, Dießen und Venet-Haus, Neu-Ulm. Der Künstler lebt und arbeitet in Franken.
Veranstaltungshinweise
Donnerstag, 28. April 2016, 18.00 – 22.00 Uhr Apéro/l'Art - Kurzführung und Aperitif
Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, 15.00 Uhr - Finissage der Ausstellung mit Sekt und Süßigkeiten
Presse
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Kreiszeitung, 16.04.2016
Der "Faust" und die Stahldrehungen Auftritt: Stahldrehungen und schwankende Gestalten kommen jetzt in der Galerie von Corona Unger zusammen. In den Räumen an der Georg-Gröning-Straße 14 liest und rezitiert Wolfgang Klose morgen aus dem „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe. „Indem Goethes Eingangstext das Erwachen des Schaffensprozesses thematisiert, ergeben sich bereits reizvolle Bezüge zu unserer aktuellen Ausstellung ,Turning Point‘ mit den kraftvollen Stahlskulpturen des Bildhauers Thomas Röthel“, sagt Galeristin Unger. ganzer Artikel als PDF -
Weser Kurier, 7. April 2016
Geschmeidige Stahlskulpturen - Thomas Röthel bei Corona Unger Geschwungene Stahlskulpturen hat der Bildhauer Thomas Röthel in und an Galerie und Kunstkabinett Corona Unger aufgestellt. Charakteristisches Moment der Arbeiten sind fast grazil, elegante Drehbewegungen im harten Stahl. ganzer Artikel als PDF -
Weser Kurier, 13. April 2016
Thomas Röthel - Turning Point Vielfältige "Drehmomente" charakterisieren Thomas Röthels Oeuvre. Seine Stahldrehungen besitzen eine für das harte Material ungewöhnliche Geschmeidigkeit und Eleganz. ganzer Artikel als PDF