Die Ausstellung versammelt vielschichtige Werke, die eine Brücke schlagen zwischen figurativer und ungegenständlicher Kunst. Dabei treten Gemälde, Skulpturen wie auch Objekte in einen konzeptionellen Dialog. Indem ihre leuchtenden Farben die dunkle Jahreszeit aufhellen, entstehen lichte, sinnliche Momente. Neben aktuellen Arbeiten von Künstler*innen, die zum festen Programm der Galerie Corona Unger gehören, sind Yeunhi Kims Farbfelder und Sonja v. Hoeßles Stahlskulpturen erstmals zu sehen.

Die koreanische Künstlerin Yeunhi Kim beschäftigt sich mit reduzierten, minimalistischen Naturbetrachtungen. Wie die Bildtitel "Herbstlicht", "Waldrand" oder "Am See" bereits andeuten, stellen ihre Werke lyrische Abstraktionen eines schönen, stillen Moments dar, dessen Umsetzung als Bildidee oft bei Spaziergängen der Künstlerin beginnt. Die monochrom anmutenden Gemälde sind jeweils einer Grundfarbe gewidmet. In zarten Nuancierungen erarbeitet sie feinste Modulationen. Dabei vermeidet Yeunhi Kim starke Kontraste und wählt sowohl weiche Konturen als auch Farben, die chromatisch nah miteinander verwandt sind. Ihre Werke entstehen in einem langen Prozess, für den sie Reispapiere verschiedener Transparenz und Stärke in mehreren Lagen mit Pigmenten gestaltet. Anschließend schleift sie die Oberfläche, bis diese einen sanften Glanz und der Blick des Betrachters eine hohe Sensibilität für die sich darunter entfaltende Tiefe des Farbraums erhält.